Installation mit oder ohne Composer?
Eingetragen von rhodes (631)
am 25.12.2018 - 10:26 Uhr in
am 25.12.2018 - 10:26 Uhr in
Hallo zusammen,
für einen Kunden habe ich mit Drupal 8 einen Webauftritt mit wenigen Seiten erstellt. Das Ganze läuft aktuell noch in meiner Entwicklungsumgebung auf dem Localhost. Jetzt will ich die Site live nehmen und muss auf meinem Server Drupal 8 installieren.
Überall wird mir geraten Drupal 8 mit Composer zu installieren. Mir ist nicht ganz klar, warum ich das tun sollte. Drupal 8 konventionell zu installieren geht natürlich viel schneller. Brauche ich für so eine kleine Seite, die mit Core-Modulen auskommt, wirklich eine Composer-Installation oder ist das mit Kanonen auf Spatzen schießen?
Danke & Grüße
Rhodes
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Es ist nicht so sehr die
am 25.12.2018 - 11:04 Uhr
Es ist nicht so sehr die Installation von Core Drupal, es liegt an den Updates. Außerdem erfordern inzwischen einige Module composer schon bei der Installation. Ein Update der Seite mit Drush geht bei Drupal 8 nicht mehr. Das ist nur noch über composer vorgesehen. Das core- und vendor-Verzeichnis mit FTP zum Provider zu schaffen macht keinen Spaß. ca 17000 Dateien zu kopieren dauert selbst bei einer schnellen Leitung leicht eine halbe Stunde. Da kann man sich helfen, wenn man die Daten gepackt zum Provider schaft und dort erst entpackt. Das geht deutlich schneller, aber damit sind wir bereits wieder in einer Shell-Umgebung. Das ist aus meiner Sicht das eigentliche Problem. Viele Sitebuilder haben Panik bei der Kommandozeilenumgebung. Man benötigt aber nur ca ein Dutzend Befehle und die schreibt man sich in eine Datei für Cut&Paste.
Noch mal also zu Deiner Frage: Core Drupal alleine geht auch ohne composer. Ohne Shell-Zugang wollte ich schon bei Drupal 7 keine Wartung übernehmen. Benötigst Du später Module, die nur über composer zu installieren sind, reicht es, wenn Du das mit composer lokal machst und die Software dann auf den Server bringst (gepackt oder gemächlich).
Man kann auch im Nachhinein eine Seite unter composer-Kontrolle bringen, aber dann muß man wissen, wie das geht.
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Werner
drupal-training.de
Moderator und Drupal Trainer
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Werner hat ja schon alles
am 26.12.2018 - 10:50 Uhr
Werner hat ja schon alles Wichtige geschrieben.
Ich fasse noch mal aus eigener Erfahrung zusammen:
Wenn man Drupal bereits mit Composer installiert und dann auch die Updates damit macht, dann geht das wirklich fixer, als per FTP.
Fängt man erst später damit an, dann ist es sehr viel schwieriger, das Projekt wieder unter Kontrolle vom Composer zu bekommen.
Wenn dem Kunden dann einfällt, dass er plötzlich eine Funktion wünscht, die ein Modul erfordert, das NUR via Composer installiert werden kann, hast Du ein Problem, wenn Du damit nicht vertraut bist.
Wenn Du nur für ein eigenes Projekt Drupal aufsetzt, hast Du das ja in der Hand. Wenn Du auch Kunden-Webseiten anbietest, wäre es unseriös, sich nicht mit Composer zu beschäftigen.
Dabei ist zu bedenken, dass es Hoster mit shared Webhosting gibt, wo Composer gut funktioniert (all-inkl) und solche, wo es definitiv nicht funktioniert (1&1).
Letztere haben mir auf Rückfrage bestätigt, dass sie nicht den Ehrgeiz haben, das zu ändern.
In dem Fall muss man dann bei Updates den Aufwand mit einkalkulieren, das Projekt auf eine eigene Entwicklungsumgebung zu holen.
LG Regina Oswald
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