Drupal 8 - 8 Gedankenschritte von Dries Buytaert
Dries Buytaert ,Project Leader von Drupal, hat sich in seinem Blog über die Zukunft von Drupal, insbesondere die nächste Version Drupal 8, intensive Gedanken gemacht. Für die Verbesserung von Drupal in der Version 8 definiert er für den Anfang die folgenden 8 Schritte:
- Eine bessere Trennung von Drupal als Framework und Drupal als Produkt
- Drupal soll wachsen indem es ein besseres Produkt wird
- Wähle 2 Co-Maintainer
- Distributionen können hilfreich sein, wenn wir es richtig anpacken
- Experimentiere mit Revision Control Systemen
- Portiere kleine Änderungen in stabile Versionen zurück
- Modernisiere den Patch Review Prozess weiter
- Strebe einen kürzeren Release Zyklus an
In nachfolgenden will ich die Erläuterungen zu den einzelnen Schritten zusammenfassen.
Schritt 1: Eine bessere Trennung von Drupal als Framework und Drupal als Produkt
Dries beschreibt in seinem ersten Schritt die Wichtigkeit von Drupal als flexibles Produkt. Durch die wachsenden Popularität werden immer mehr Produkte auf Basis von Drupal erstellt und "es ist wichtig, dass Drupal nicht im Weg steht und das Drupal die notwendige Flexibilität liefert und die einfache Anpassung ermöglicht". Er hebt hervor, dass Drupal schon immer der "King" der Flexibilität aufgrund der API ist, andererseits es immernoch Bereiche gibt, die nicht wiederverwendet bzw ersetzt werden können.
Diese Bereiche zu beheben soll eine wichtige Arbeit für die Entwicklung von Drupal 8 werden.
Schritt 2: Drupal soll wachsen indem es ein besseres Produkt wird
Usabilty ist ein wichtiges Thema für Dries in der Entwicklung von Drupal. Es soll dem User so einfach wie möglich die Inhaltserstellung und Seitenerstellung ermöglichen.
Durch eine verbesserte Usabilty soll Drupal in dem umkämpften Markt der CMSe an die Spitze gelangen und dies kann nur gelingen, in dem man die "Zahl der Menschen, die mit Drupal arbeiten erhöht und nicht die Menschen, die an Drupal arbeiten".
Schritt 3: Wähle 2 Co-Maintainer
Dries möchte auf Basis des Schritt 1 2 Co-Maintainer an Board holen. Einmal soll es ein "Core framework co-maintainer" werden und einmal ein "Core product co-maintainer". Der "Framework Co-Maintainer" soll die Aufgabe haben, die API und Base-Level Tools zu verbessern während der " Product Co-Maintainer" die simple Aufgabe hat, Drupal zum besten CMS in der Welt zu machen, in dem er die Usability und die Features verbessert.
Schritt 4: Distributionen können hilfreich sein, wenn wir es richtig anpacken
Drupal als Framework könnte durch unterschiedliche Distributionen eine starke Verbreitung finden. Nicht umsonst wird Drupal als "das Linux des Webs" bezeichnet, allerdings mahnt Dries hier zur Vorsicht. Er stellt sich die Frage, ob Distributionen helfen können, Drupal aus dem Bereich der Nischenprodukte hervorzuheben. Wenn unterschiedliche Distributionen von Drupal auf den Weg gehen, könnte es zu einer Splittung der Community führen und damit eher kontraproduktiv als produktiv wirken.
Die Lösung sieht er darin, dass Distributionen, die gemeinsame "Design Patterns" und gemeinsame "User Experience" teilen , die Marke Drupal stärken und festigen und dabei in ihrem eigenen Bereich helfen, Webseiten unter einem bestimmten Thema schneller zu erstellen.
Schritt 5:Experimentiere mit Revision Control Systemen
Drupal setzt zur Zeit auf das CVS, welches vor allem bei vielen Entwicklern als veraltet gilt und ungern genutzt wird. Dries möchte zum Drupal 8 Entwicklungszyklus mit Bazar und Git experimentieren, legt aber CVS weiterhin als das Haupt-Versionkontrollsystem für Drupal fest, zumindestens noch für Drupal 8.
Schritt 6: Portiere kleine Änderungen in stabile Versionen zurück
Kleinere Verbesserungen in Usabilty, Features oder Hooks sollen, solange sie nicht den vorhanden Code zerstören, nach Dries in andere Drupal Versionen mit einfliessen.
Schritt 7: Modernisiere den Patch Review Prozess weiter
Das Patching System ist zur Zeit eine schwierige als auch frustriende Angelegenheit. Dries weist auf die Probleme im Review Prozess hin, die viele Patches auf ihrem Weg zum Commit aufhalten. Vor allem die Regeln zum Coding Standard sind eine Hürde, die viele Patches aufhält. Die Reviews zum Code-Style sollen wie das automatisierte Testen vereinfacht und automatisiert werden, jedenfalls soweit das möglich ist. Dadurch soll die "Needs Review" Queue verringert werden.
Schritt 8: Strebe einen kürzeren Release Zyklus an
Dries hatte auf seiner Keynote in Paris schon einmal vom Release Zyklus gesprochen. Dabei stellte er mit Hilfe eines Graphen die verschiedenen Punkte innerhalb eines Release Zyklus dar. Diesen Zyklus möchte er nun verkürzen, indem er für das Frame Work und das Produkt unterschiedliche Code Freezes einführt.
Den kompletten Post findet ihr in Englisch im Blog von Dries unter http://buytaert.net/
Original: http://blog.wassill.eu/artikel/drupal-8-8-gedankenschritte-von-dries-buytaert-18-11-2009
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Den ersten Punkt finde ich
am 18.11.2009 - 19:32 Uhr
Den ersten Punkt finde ich sehr intressant, würde bestimmt noch mehr leute dazu bringen Drupal einzusetzen. Aber bevor diese ganzen Schritte durchführen, wäre schön, wenn Drupal 7 erscheinen würden ;D Ausser die Release steht kurz bevor, wäre ein schönes Weihnachtsgeschenkt ;D
Greetings
Bogus
www.LinuxSoftBoard.de
Greetings
Bogus
Das Eine hat nicht zwingend
am 18.11.2009 - 20:02 Uhr
Das Eine hat nicht zwingend etwas mit dem anderen zu tun. D7 ist schließlich im Code-Freeze, da ist es nur natürlich sich Gedanken zu machen in welche Richtung es nun weiter geht. Nicht zuletzt ist es Dries Aufgabe sich strategisch - und das heißt eben auch vorausschauend - Gedanken um Drupal zu machen.
Aber um dich zu beruhigen: Im (viel längeren) Originalpost stresst Dries auch den Punkt nun alle Ressourcen dem Bugfixing von D7 zu widmen und nicht schon zu früh zuviel Energie in Diskussionen um D8 zu stecken.
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D9?
am 24.12.2009 - 00:37 Uhr
Mag ja sein, dass die Beschäftigung mit der Zukunft für DB wichtig ist, für Drupal wäre es schön, wenn die Module für D6 stable und fertig wären. Die meiste Zeit verbringe ich mit Updates. Von D7 rede ich da noch nicht mal. Jedes stable release ist max. 4 Wochen stable, dann kommt ein Sicherheitsupdate. Ich bin für Schnittstellen dankbar.
Schöne Feiertage und einen guten Start ins Jahr allen.
Sicherheitsupdates haben
am 24.12.2009 - 02:26 Uhr
Sicherheitsupdates haben nichts mit Stabilität zu tun. Weniger oder keine Sicherheitsupdates sind übrigens auch kein Zeichen von mehr Sicherheit. Von daher verstehe ich deine Kritik nicht im geringsten.
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Suchmaschinenoptimierung (SEO) & Drupal
Zeitwert
am 24.12.2009 - 12:56 Uhr
Drupal hat dermaßen Stärken im Konzept, dass ich nicht verstehe, wie man in kürzester Zeit so unzufrieden mit seinem Produkt sein kann, dass man in kurzen Abständen eine komplett neue Version auf den Markt bringt, die mit der alten absolut nicht kompatibel ist. Jedes Modul muss neu entwicklelt werden. Betriebssystem werden über mehrere Jahre gepflegt, dann kommt ein neues. Programme haben meist in 15-20 Monaten eine neue Version, die aber mit mehr Funktionalität und voller Kompatibilität glänzt. Eine neue Drupal-Version ist erstmal ein Chrom-Püppchen. Sehr schön, aber man eigentlich nichts damit anfangen, außer angucken. Wenn Drupal den Typus einer weltweiten Bastelstube für unterbeschäftigte Programmierer behalten will, (obwohl die fertigen Installationen wohl sehr gut und stabil laufen), kann man nur den ambitioniertesten und generös mit Geld und Zeit ausgestatteten Admnistratoren verklickern, dass sie nicht bei Erscheinen einer Version fast mit veralteter Ware zu tun haben, da die schon in Entwicklung befindliche Version wieder bei Null anfängt. Der Knackpunkt ist einfach der, dass für D6 die Module noch nicht ausgereift sind, aber an D8 gebastelt wird. Ursächlich scheint aber die Entwicklungsabteilung. Die ist einfach weltweit unter den engagierten Programmierern zu finden. Den Kern entwickelt die Hauptmannschaft, die anderen den Rest, irgendwann, wenn der bezahlte Job das zulässt. Daher wäre es eigentlich angemessen wenn die Drupal-Versionen gezählt werden wie z.B VideoLanClient oder ExactAudioCopy: 0.81 .. 0.82 .. 0.9 .. Die Funktionieren auch. Oder irre ich mich da komplett?
silvesterd schrieb Jedes
am 24.12.2009 - 21:44 Uhr
Jedes Modul muss neu entwicklelt werden.
Die Aussage ist in dieser undiffernzierten Form falsch.
Betriebssystem werden über mehrere Jahre gepflegt, dann kommt ein neues. Programme haben meist in 15-20 Monaten eine neue Version, die aber mit mehr Funktionalität und voller Kompatibilität glänzt.
Das ist so allgemein auch nicht richtig.
Schau dir nur die Jungs von Mozilla an. Firefox, Thunderbird & Co. werden zwischen Major Releases ebenfalls auch in der API verbessert wo es nötig ist und brechen dann ebenso in Sachen Plugins mit völliger Abwärtskompatibilität. Diese ist wie auch bei Drupal kein Goldenes Kalb.
Ob man es so macht ist eine Philosophiefrage. Mozilla und Drupal fahren hier eine ähnliche Philosophie, Microsoft eine andere. Frag aber mal einen MS-Entwickler ob er durch die zig verschiedenen APIs in verschiedenen Versionen, die alle noch parallel existieren, durchsteigt. Wer sollte sowas bei einem Open Source Projekt supporten können?
Eine neue Drupal-Version ist erstmal ein Chrom-Püppchen. Sehr schön, aber man eigentlich nichts damit anfangen, außer angucken. Wenn Drupal den Typus einer weltweiten Bastelstube für unterbeschäftigte Programmierer behalten will, (obwohl die fertigen Installationen wohl sehr gut und stabil laufen), kann man nur den ambitioniertesten und generös mit Geld und Zeit ausgestatteten Admnistratoren verklickern, dass sie nicht bei Erscheinen einer Version fast mit veralteter Ware zu tun haben, da die schon in Entwicklung befindliche Version wieder bei Null anfängt.
Du widersprichst dir selbst und wenn ich mir anschaue wer so alles Drupal nutzt und was damit alles umgesetzt wird, widerspricht dir auch die Praxis. Unterschwellig wirfst du anderen vor sie seien unterbelichtet und würden ein System einsetzen, dass sie mehr Arbeit kostet als es ihnen Nutzen bringt. Da musst du wohl irgendwas tolles herausgefunden haben, was allen anderen entgangen ist.
Der Knackpunkt ist einfach der, dass für D6 die Module noch nicht ausgereift sind, aber an D8 gebastelt wird.
Und das kannst du uns womit belegen? Welches für alle superwichtige D6-Modul funktioniert noch nicht und wo ist der Code von D8?
Es ist schlichtweg (nicht nur) Dries Job auch frühzeitig nach Festzurren der fürs nächste Release anstehenden Änderungen bereits darüber nachzudenken, wohin der Markt sich weiterentwickelt. Diese Strömungen gilt es aufzugreifen und in ersten Ausführungen abzubilden und zur Diskussion zu stellen. Denkst du wirklich die Microsofts und IBMs der Welt arbeiten anders? Glaubst du die entwickeln ein paar Jahre im luftleeren Raum und heben erst dann wieder den Kopf um zu schauen, was sich in der Welt getan hat?`
Kontinuierliches Beobachten, Nachdenken und Planen ist schlichtweg eine Notwendigkeit, um auch weiterhin am Markt bestehen zu können und womöglich seine Position weiter stärker zu können. Viele schlaue Köpfe verdienen mit Drupal ihren Lebensunterhalt, damit ist es für sie auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten unerlässlich nicht nur von 12 bis mittags zu denken.
Ursächlich scheint aber die Entwicklungsabteilung. Die ist einfach weltweit unter den engagierten Programmierern zu finden. Den Kern entwickelt die Hauptmannschaft, die anderen den Rest, irgendwann, wenn der bezahlte Job das zulässt.
Die Modulentwickler der meist genutzten Module sind zumeist welche, die mit Drupal ihr Geld verdienen und daher verstehen, dass es schlichtweg ihren Job sichert diese Module weiterzuentwickeln und ggf. für eine neue Drupal-Version anzupassen.
Ist doch nichts anderes wie überall woanders in der Industrie. Ich kann auch heute noch Anwendungen in Java 2 für das JRE 1.4.2 oder meinetwegen auch früher entwickeln. Aber warum sollte ich, wenn ich sehe was für Erweiterungen und Verbesserungen JRE 5 und JRE 6 gebracht haben?
Zwingen kann mich keiner, dennoch muss ich mit einem Ohr am Markt bleiben und darf den Zug nicht verpassen..
Daher wäre es eigentlich angemessen wenn die Drupal-Versionen gezählt werden wie z.B VideoLanClient oder ExactAudioCopy: 0.81 .. 0.82 .. 0.9 .. Die Funktionieren auch. Oder irre ich mich da komplett?
Wie ich das Baby nenne ist unerheblich und hat mit den Änderungen nichts zu tun. Wir können das nächste Release auch "Kunigunde" nennen. Und dann?
Du kannst auch bei Drupal 5 und / oder älteren Modulreleases bleiben, wenn das für dich ausreicht. Keiner zwingt dich zum Upgrade, oder?
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ok
am 25.12.2009 - 00:27 Uhr
In vielen Punkten stimme ich Dir zu (außer unterschwelligen Vorwürfen). Und wahrscheinlich bin ich als Nicht-Programmierer einfach auf der falschen Baustelle. Falls mein Posting verletzend war, bitte ich um Entschuldigung. Aber dass ich Module aus D5 in D6 auf eigene Gefahr und besser garnicht verwende,ist schon richtig, oder? Die Kritik an Drupal kam ja genug aus den eigenen Reihen (im Rahmen D7 Experience oder ähnlich), dabei sollte ich es einfach belassen. Schöne Feiertage allen.
Module sind für eine
am 25.12.2009 - 17:15 Uhr
Module sind für eine spezifische Major Version von Drupal bestimmt und ausschließlich für diese gedacht. U.U. muss man für ein neues Major Release von Drupal am Code selber gar nichts ändern, sondern lediglich einen Eintrag in der Info-Datei des Moduls ändern. Dazu ist aber keine pauschale Aussage möglich.
Das ist, um bei deinem Beispiel mit den Betriebssystemen zu bleiben, dort übrigens mitunter auch nicht anders. Weder bei Microsoft noch bei Apple gibt es ewig währende Abwärtskompatibilität. Wer den Schwenk von XP auf Vista gemacht hat, wird die diversen Probleme kennen und selbst Software die unter Vista klaglos lief, muss nicht zwingend auch unter Windows 7 anstandslos laufen.
Kritik gibt es - auch intern - immer. Das ist auch ganz normal, dass eine Anzahl x von Leuten nicht in jedem Punkt dieselbe Meinung hat, sowohl bei Auswahl von Features / Änderungen für ein neues Release als auch bei der Art der technischen Umsetzung oder der Organisation derselben. Das macht eine gute Community aber auch aus, dass solche Meinungen zugelassen und berücksichtigt werden. Dann wird der Punkt eben ausdiskutiert, jeder stellt das Für und Wider aus seiner Sicht adäquat da und am Ende kommt man zu einem Konsens. Gedanken würde ich mir eher dann machen, wenn es einmal keine unterschiedlichen Meinungen mehr gibt.
Mir persönlich liegt die Einstellung, wie Drupal und Mozilla das handlen, sehr. Es werden klare Ziele definiert, die sich aus den Gegebenheiten am Markt ergeben und dann schaut man wie diese technisch sauber umgesetzt werden können. Wenn dabei Altlasten im System im Weg stehen werden diese so schonend wie möglich, aber auch so umfassend wie nötig, beseitigt. So bleibt jedes Major Release für sich gesehen stets sauber und davon habe ich meiner Meinung nach mehr als von einer ewig kompatiblen Version, die den Ballast und Staub von vielen Jahren mit sich herumschleppt. Das macht eine API aufgeblasen, unnötig komplex und damit schwerer stabil zu halten, schwerer performant zu halten, schwerer sicher zu halten. Zudem senkt es auch die Qualität der Module, da Entwickler womöglich noch irgendwelchen alten Kram auf ewig weiter benutzen, anstatt sich die Neuerungen zu Eigen zu machen.
Auf die lange Sicht ist das m.E. der beste Weg ein solches Projekt fortzuentwickeln. Das kann man auch schön anhand der Erfahrungen anderer Projekte sehen, die es eben anders handhaben und die sich schwer tun Neuerungen einzubauen, weil ihnen viel alter Code dabei im Weg steht.
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Hallo
am 06.01.2010 - 10:24 Uhr
Ich verfolge diese Diskussion hier, und möchte auch ein paar Anmerkungen machen. Wir arbeiten seit geraumer Zeit mit Drupal. Die Updates sind für uns ein Zeichen einer dynamischen Entwicklung und interpretieren das so, das die Core Entwickler stark engagiert sind. Das kann man von vielen OS Projekten nicht gerade behaupten.
Als Unternehmer definieren wir auch die Ziele in 2-3 Jahren ohne die aktuellen Aufgaben aus dem Blick zu verlieren. Das ist ein normaler Vorgang. Sollten sich die Core Entwickler und auch die Modulentwickler mal nicht mehr die Frage stellen, wo die Reise in 5- 10 Jahren hingehen soll und wie sich der Markt in dieser Zeitspanne entwickelt, wird es bedenklich. Täglich enstehen viele Projekte, die größtenteils die ersten 4 Jahre nicht überleben. Eine weitsichtige Entwicklungsplanung ist gerade im Bereich der Portallösungen mit allen technischen zusätzlichen Entwicklungen und Möglichkeiten, siehe z.B. AJAX & Co., zukünftig extrem wichtig. Was heute als mögliche technische Zukunft angepriesen wird, ist morgen möglicherweise wieder komplett out, weil es sich als Sackgasse herausgestellt hat.
Hier als Coreentwickler zu unter- und zu entscheiden, was nun zu berücksichtigen und zu implementieren ist, ist nicht einfach, darum sollten Gedanken dieser Art schon frühzeitig in einer solchen Community diskutiert werden, was ja gemacht wird. Daher sind die Gedanken nach meiner Meinung nach in Richtung D8 absolut richtig. D8 wird frühstens in 5-6 Jahren ein wirkliches Thema sein. Eine Lösung wie Drupal kann jedoch nur im internationalem Umfeld von Softwarelösungen bestehen, wenn Agenturen auch sicher sein können, das ein Projekt dynamisch und zeitgemäß weiter entwickelt wird. Bis man aus Drupal wirklich alles rausgeholt hat, was möglich ist, braucht man schon sehr viel Zeit und Erfahrung.
Es macht auch wenig Sinn, abwärts kompatibel zu planen. D5 wird heute noch in laufenden Projekten stabil und erfolgreich betrieben. Irgendwann wird dann sowieso ein neues Design, neue Inhalte und Funktionen eingebaut, dann wird dafür halt die D6 genommen.
Erst im Praxiseinsatz offenbaren sich versteckte Bugs oder Sicherheitslücken. So ist dann ein Sicherheitsupdate erst nach einer Final zu realisieren. Wenn ich sehe, wie oft Vista geupdatetet wird, liegt Drupal in dieser Frage wohl ganz vorne.
Es ist auch überhaupt nicht
am 06.01.2010 - 17:06 Uhr
Es ist auch überhaupt nicht wichtig APIs und Module abwärtskompatibel zu halten. Wichtig ist lediglich, dass Daten bei einem Major Upgrade übernommen werden können, es also einen Migrationspfad gibt.
Deine Einschätzung bzgl. 5-6 Jahre bis D8 teile ich übrigens nicht. Ich schätze mal bestenfalls (schlechtestenfalls?) die Hälfte wird es sein.
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Ich persönlich denke auch,
am 06.01.2010 - 17:21 Uhr
Ich persönlich denke auch, dass die Release Cyclen sich verkürzen werden. Drupal 8 wird in 3 Jahren ready-to-use sein, wenn man sich mal die aktuelle Entwicklung der Community ansieht.
mfg Cyberschorsch
_________
Mei is des schee
mfg Cyberschorsch
_________
3 Jahre??
am 08.01.2010 - 18:13 Uhr
3 Jahre bis V8? das ist eine wirklich kurze Spanne. Ich habe heute mit einem von der Telekom gesprochen. Der kennt so einigermaßen die Routemap von denen in Sachen Glasfaservernetzung. Bis 2015 sollen alle Leitungen darüber laufen bis zu den Vermittlungsstellen. Lediglich die letzten Meter nur noch mit Kupfer. Das würde bedeuten, das zunehmend andere Inhalte angeboten werden können. Multimediale sowie mobile Inhalte benötigen jedoch nicht nur die geeignetete Serverarchitektur, vielmehr auch die Kapazitäten in Leitungen. Was hilft das schönste Angebot, wenn nur ISDN Geschwinigkeiten erreicht werden?
Ich habe aktuell ein Intranet für eine große Vertriebsstruktur fertig gemacht. Von Video Schulungen bis hin zu unterschiedlichen Kommunikationsmöglichkeiten. Die Erfahrung: So toll Drupal auch ist, viele Mitglieder können an Trainings aufgrund schlechter Anbindung gar nicht teilnehmen. Und, es sind überraschender Weise nicht wenige, sondern überregional gesehen sehr viele.
Telekom hat das als absolute Priorität aktuell als Planung fixiert.
Neue Medien, neue Märkte, neue Chancen für unsere Branche, und vor allem für Drupal!
Weitere Erfahrung mit anderen Systemen: ich habe einige SEO Seiten auf unterschiedlichen Servern von einem Anbieter laufen. So um die 120 Installationen von Wordpress. Mit der 2.71 ging alles sauber, ab 2.8 machte der php Memory nicht mehr mit und spuckte nur noch Fehler aus. Also, nicht nur die Leitungensleistung ist zukünftig zunehmend gefragt, sondern auch die Anforderungen an die Hardware. Wenn ich mir Typo3 ansehe, was hier für erfolgreiche große Seiten notwendig ist, wird einem echt schlecht. In Drupal ist aktuell alles viel einfacher und schneller realisierbar. Durch die Integration von ,z.B. CCK usw. wird das System auch zukünftig noch effizienter arbeiten. Ein großer Vorteil gegenüber anderen Systemen.
Was jedoch durch solche Zyklen von 3 Jahren schwierig sein dürfte, sind die Entwicklungen von Modulen. Hier wird es vermutlich zunehmend wichtig sein, 3 Versionen zu bedienen. Wenn ich überlege, wie lange views und cck bei ersten D6 Final benötigt haben, ist das schon eine Herausforderung. Ich glaube, Panels hatte mehr als 6-7 Monate benötigt, sich anzupassen.
Woran ich gerade rumbeiße ist, das man Drupalportale noch effizienter in der Modulverwaltung hinbekommt, indem man diese auf einem Server zentral verwaltet, aber unterschiedlich auf externen Servern in der Funktion zur Verfügung stellt. Also quasi ein erweitertes Multisitesystem.
Somit kann man möglicherweise D. noch effizienter einsetzten.
Meine Vermutung ist, das Drupal zunehmend erweitert wird, jedoch in der Geschwindigkeit gleich oder besser wird und Hardware sowie Datenleitungen effizienter nutzt. Korrigiert mich, wenn ich hier falsch liege. Mit der Integration der wichtigsten Module dürfte hier ein Zeitvorteil erarbeitet werden.
3 Jahre sind nicht soo lang,
am 09.01.2010 - 13:45 Uhr
3 Jahre sind nicht soo lang, wenn es nicht sogar weniger wird. Das hängt ja nicht zuletzt auch davon ab was alles geändert wird und neu hinzukommt. Anzahl und Umfang dieser Aufgaben können ja nahezu beliebig variieren.
Letzten Endes bestimmen dieErfordernisse des Markts das Tempo der Weiterentwicklung auf dem Hintergrund, dass man Trends früh erkennt und in die Planung integriert. Andernfalls muss man anderen Systemen das Feld überlassen und das steht ganz klar nicht im Masterplan.
Auswirkungen auf die diversen Module können ja ganz unterschiedlich sein, abhängig davon ob, wo, wieviel ud wie umfangreich die API geändert wurde. Es ist ja mitnichten so als müsste man grundsätzlich immer jedes Modul für jedes Drupal Major Release umschreiben.
Wie man bei D7 sieht hat man aus dem ersten größeren Switch von 5 auf 6 seine Lehren gezogen und lernt natürlich noch immer dazu. Auch und gerade das klingt ja aus Dries Gedankensammlung heraus, eben dass es neben der rein technischen Ebene auch noch eine organisatorische gibt, die ebenfalls beachtet werden muss.
Bei Dries Organisationstalent mache ich mir aber keine Sorgen..
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5
am 13.06.2015 - 10:53 Uhr
5 Jahre, 8.0 beta x, not ready to use. Für die gute Zeit mit dem kleinen D7 bin ich aber ganz dankbar.