Ist Drupal das richtige CMS für mich?
am 31.07.2011 - 17:16 Uhr in
Hallo,
ich betreibe Webdesign nur als Hobby und habe bisher für mich und ein paar Freunde Webseiten erstellt. Dafür habe ich immer Joomla benutzt, weil es mir vieles vereinfacht. Allerdings gibt es bei Joomla zur Zeit ein ziemliches Versions-Chaos. Für aktuelle Versionen gibt's nur ein halbes Jahr Support, dann soll schon wieder eine neue Version kommen und gerade weil es für mich nur ein Hobby ist, kann ich nicht alle sechs Monate die Webseiten neu aufbauen.
Jetzt kam ich auf die Idee mal Drupal auszuprobieren, aber nach ein bisschen googlen und hier im Forum lesen, bin ich mir nicht sicher, ob es das richtige CMS für mich ist. Deshalb hoffe ich, dass mir jemand, der Drupal schon besser kennt, ein paar Fragen beantworten kann.
1. Ich kann nur HTML und CSS, was mir bei Joomla auch immer gereicht hat. Hab mir ein Template installiert und das dann grafisch an meine Bedürfnisse angepasst, das gleiche mit zusätzlichen Modulen. Nun habe ich schon mehrfach gelesen, dass man für Drupal auch PHP beherrschen muss. Ist das so oder haben da manche etwas übertrieben?
2. Für Joomla gibt es massig kostenlose! Templates und Module. Wie ist das bei Drupal? Denke da vor allem an Bildergalerien und Gästebuch.
3. Für Joomla-Module gibt's fast immer deutsche Sprachdateien. Habe gesehen, dass die meisten Drupal-Module auf englisch beschrieben werden. Sind die dann trotzdem auf deutsch oder müsste ich die noch übersetzen? (Wäre zwar kein Problem, aber ne Menge arbeit)
4. Bei Joomla ist es zum Teil ein großer Aufwand installierte Module an das Design der Homepage anzupassen. Habe gelesen, dass sich die Module bei Drupal sehr gut in die Webseiten integrieren. Stimmt das oder muss man auch hier wieder Dinge wie Schrift, Hintergrund, Links etc anpassen?
5. Gibt es für Drupal 7.7 schon genug Module oder würdet ihr mir da eher noch zu Drupal 6.22 raten? Oder ist die Version eher unwichtig für die Auswahl der Module?
Das wären dann erstmal meine Fragen. Schon im Voraus danke für eure Hilfe!
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hallo samsa ich habe
am 31.07.2011 - 18:11 Uhr
hallo samsa
ich habe Erfahrungen mit joomla und drupal (und typo3 aber das lass ich mal bei Seite).
Beide haben ihre 'Macken' und können einem das Leben als Webseiten Betreiber
zur Hölle machen.
Ich möchte vorab bemerken das ich 100% der Meinung
bin, das es eine großartige Arbeit ist, die da von all
den freiwilligen Joomla und Drupal Entwickeln geleistet wird
und sie diese Arbeit uns kostenlos zur Verfügung stellen!
Um deine Fragen aus meiner Sicht zu beantworten:
es gibt so zielmlich alles was das Herz begehrt für Drupal
http://drupal.org/project/Modules
und es kommen ständig welche hinzu.
Um mit Drupal zu arbeiten musst du dich in Drupal einarbeiten (wie in Joomal auch).
Ja, es gibt viele Module. Die Dokumentationen dazu sind fast ausschliesslich in Englisch,
auch wenn es deutsche Übersetzungsgruppen dazu gibt.
Das große Problem das ich mit Drupal habe ist, das man zig Module installieren muss
für die 'kleinsten' Anforderungen
zb: die Reigenfolge von Artikel bestimmen.
Das geht nicht einfach so,
dazu musst man sich mit dem Modul
Views beschäftigen, und das ist für einen Anfänger brutal!!
Es wird immer mit dem Cockpit eines Flugzeugs beschrieben,
ich finde es ist ehr wie der Kontrollraum eines Atomkraftwerkes:
ein falscher Klick und alles fliegt dir um die Ohren!
Drupal ist so mächtig das es so komplex ist, das man es nicht mal
eben so verwenden kann.
Richtig heftig wird es, wenn du ein eigenes Design aufsetzen willst.
Das heisst in Drupal Theming. Und das ohne PHP Kenntniss kannste komplett
vergessen.
Wenn du nicht ein fertiges Template nimmst sondern Anpassungen machen willst
musst du dich in diese Ganze komplexe Theming Materie einarbeiten.
Und das dauert laaaaaaaaange!
Selbst wenn du die Anpassungen 'nur' per CSS machen möchtest
brauchst du viel Zeit und Geduld.
(es gibt dann so hübsche CSS Pfade wie #maindiv.main-div-clearfix.nocheinDiv .ul .il .meinUL .ul.li a)
Wenn du Hilfe brauchst und hier als Anfänger im drupalcenter.de Fragen stellst
zb. zum Thema Theming, bekommst du wenig Hilfe oder eben einen Hinweis kurzen
auf die Dokumentation / RTFM (es gibt ein paar Ausnahmen unter den Users, aber die sind die
Minderheit).
Ab einen gewissen Punkt der Schwierigkeit eines Problems sitzt du sowiso alleine da.
Du solltest auf jeden Fall englisch sehr gut Lesen und verstehen könnnen
dann hast du eine Chance auf drupal.org ein Lösung zufinden.
Hinzu kommt das es oft sehr viele verschiedene Möglichkeiten gibt etwas
umzusetzen in Drupal und man als Anfänger natürlich nicht weiss
welche Variante die bessere ist bzw. welche Konsequenz das hat an einem
späteren Zeitpunkt.
Dann auch ein wichtiger Punkt ist der Recourcen Hunger von Drupal.
Du kannst Drupal nicht auf einem Standard Webserver laufen lassen
empfohlen werden 128 RAM.
Wenn du keinen sehr schnellen PC hast ist Drupal auch lokal der Performance Killer.
Dass hat oft zu Folge das du Klickst und waaaaaaaartest, dann wieder klickst und
waaaaaaaartest....
mein Fazit: ich liebe und ich hasse Drupal
ich kann dir abraten
aber gleichzeitig ist es meiner Meinung nach das beste was es gibt
Viel Spaß und Erfolg wünsche ich Dir
Stela
Samsa schrieb Hallo, ich
am 31.07.2011 - 19:21 Uhr
Hallo,
ich betreibe Webdesign nur als Hobby und habe bisher für mich und ein paar Freunde Webseiten erstellt. Dafür habe ich immer Joomla benutzt, weil es mir vieles vereinfacht. Allerdings gibt es bei Joomla zur Zeit ein ziemliches Versions-Chaos. Für aktuelle Versionen gibt's nur ein halbes Jahr Support, dann soll schon wieder eine neue Version kommen und gerade weil es für mich nur ein Hobby ist, kann ich nicht alle sechs Monate die Webseiten neu aufbauen.
Also ich bin auch eher zum Drupal Fan geworden, aber trotzdem würde ich eher zu Joomla raten!
Und die Versionen kann man nun ja alle direkt neu updaten/installieren, soweit ich das übersehen/gelesen habe
Hallo und willkommen bei
am 31.07.2011 - 20:46 Uhr
Hallo und willkommen bei Drupal.
Ich möchte doch die Kritik von einem meiner Vorredner etwas relativieren. Drupal ist ein Framework. Du mußt Dir Deine Werkzeugkiste an Modulen zurechtlegen, die Du immer dabei hast, wenn Du eine Webseite aufbaust. Manche Module braucht man nur selten, andere immer.
In der Regel reicht es, wenn Du mit HTML und CSS gut klar kommst. Es hilft, wenn Du in der Lage bist, PHP-Sripte lesen zu können. Die selbst zu programmieren ist nur selten nötig und schließlich gibt es auch noch diese Forum.
Eines ist aber wesentlich in Drupal: man muß in Daten und Datenstrukturen denken. Was wie bei der Ausgabe aussieht ist erst der zweite Schritt. Dazu definierts Du dir eigene Datentpen, in denen Du Deine Information ablegst. Diese Informationen rufst Du dann über zusammengeklickte Datenbankabfragen wieder ab (das ist das bereits erwähnte Modul Views). Wer schon einmal mit Datenstrukturen zu tun hatte, hat damit wenig Probleme. Alle anderen brauchen etwas Zeit für die Einarbeitung. Hast Du es erst einmal begriffen, ist es so etwas wie das Schweizer Messer.
Bei der Ausgabe suchst Du Dir ein Theme, das Dir zusagt. Die dann nötigen Änderungen sind zu 90-95% reines CSS. Es gibt auch einige Themes, die Du leicht als Basis für ein eigene Theme verwenden kannst. Das bedeutet, daß Du nicht bei Null anfängst, sondern zunächst mal nur mit einer eigenem CSS-Datei Deine Anpassungen aufbaust. Wird es dann spezieller, kann es sein, daß Du kleinere Änderungen in Template-Files machst. Das sind in der Regel nur Anpassungen in bestehenden Files, damit Du Deine Wünsche realisierst.
Insgesamt meine ich, Drupal braucht zwar etwas Einarbeitung, aber der Aufwand lohnt sich.
Beste Grüße
Werner