Drupal Commerce
am 09.10.2024 - 16:16 Uhr in
Hallo zusammen,
sagt mir doch mal, ob es in Deutschland ernsthafte Anwendungen mit Drupal Commerce gibt. Immer wenn ich danach mal wieder schaue, scheint es mir, als ob dieses System kaum existiert. Die englischsprachige Community existiert, auch die CommerceGuys existieren immer noch, aber eine auch noch so kleine deutschsprachige Kultur um Drupal Commerce herum ist nicht zu finden. Und dementsprechend auch kaum Hilfe oder Beispiele.
Ich liebäugele immer wieder damit, meine paar wenigen Bücher über meine Drupal-Seite zum Verkauf anzubieten, und denke jedesmal darüber nach, ob es sich noch einmal lohnen könnte, sich mit Commerce zu befassen. Ist das eine guten Idee? Oder würdet ihr sagen: "Das hat keine Zukunft. Finger weg!"? Was baut ihr denn bei Kunden ein, die mit Drupal einen Webshop betreiben wollen?
Da wäre ich dankbar für den einen oder anderen klärenden Satz.
Danke im voraus, und bis dahin.
- Anmelden oder Registrieren um Kommentare zu schreiben
Klein, aber doch ein paar interessante Projekte
am 15.10.2024 - 09:27 Uhr
Ja, da gibt es wirklich nicht viel. Aber Drupal Commerce wird mindestens bei uns in der Schweiz doch immer mal wieder für Projekte verwendet, durchaus auch grössere Kisten. Mehrere Agenturen haben Know-how dazu und sind aktive Contributer.
Ich selber bin durchaus für mehr Wissensaustausch zu haben in der deutschsprachigen Community. Ich bin noch einer der alten Sitebuilder, die mit Drupal 6 erste Erfahrungen gemacht haben. Das unterscheidet mich sicher von den Agenturen, wo die Projekte halt schon verschieden sind und damit auch die Probleme und Herausforderungen, die man diskutieren möchte oder wo man Hilfe sucht. Für meine Commerce-Kundenprojekte für KMU etwa sind Fragen rund um die Decoupled-Anwendungen nicht so wichtig. Das gilt nebenbei für viele Diskussionen in der Drupal-Szene, oft sehr interessante Fragen, aber für kleinere Projekte wie die meinen oft nicht sehr relevant.
Andererseits finde ich Commerce immer noch eine echt starke Lösung und möchte sie nächstes Jahr aktiver bewerben. Lass uns unbedingt die Austausch bleiben dazu.
mazze.ch
Matthias Walti Informationsarchitekt
Muri / Switzerland
Schönen Dank für die Antwort
am 15.10.2024 - 11:26 Uhr
Schönen Dank für die Antwort erst einmal! Freut mich, dass doch noch jemand interessiert ist.
Ich werde (hoffentlich) "demnächst" mal einen Test beginnen. So wie es zur Zeit aussieht, besteht das Ganze im Wesentlichen aus dem Modul, das dann die ganzen Untermodule mitbringt. Das müsste sich ja halbwegs gefahrlos, auch in einer laufenden Site, mal anschauen lassen. Die grundsätzliche Arbeitsweise ist mir nicht unvertraut, weil ich vor einigen Jahren einmal diese Kickstart-Installation ausprobiert hatte.
Entscheidungen die zu treffen ist: laufende Site oder extra Test Site?
Frage die, in meinem Fall, vorher zu klären ist: geht das noch ohne Composer? Bis jetzt verzichte ich nämlich darauf. Wenn nicht, beantwortet das auch die erste Frage und bedeutet: neue Test-Site mit Composer. (Das erwähne ich jetzt mal, da du die Site-Builder der alten Schule ansprichst.)
Wenn ich da weitere Schritte mache, werde ich es hier hineinschreiben.
Schönen Gruß!
Auf jeden Fall mit Composer
am 15.10.2024 - 12:05 Uhr
Ich glaube Commerce braucht zwingend Composer, Hände weg von Hilfsmodulen wie Ludwig. Ich hätte auch viel früher auf Composer wechseln sollen.
mazze.ch
Matthias Walti Informationsarchitekt
Muri / Switzerland
Comemrce hat Zukunft aber nur mit professioneller Pflege
am 15.10.2024 - 15:43 Uhr
sagt mir doch mal, ob es in Deutschland ernsthafte Anwendungen mit Drupal Commerce gibt.
Gerade weil man Commerce-Komponenten nach Bedarf in Drupal hinein ziehen kann, ist das nicht immer leicht zu erkennen. Wir haben z.B. in eine bestehende Anwendung eine weitere OnlineKurs-Art mit Hilfe von Commerce umgesetzt sowohl für kostenlose als kostenpflichtige Kurse. Bei den kostenlosen erfasst der Checkout im Grunde nur die Teilnehmer-Daten. Der Hauptshop dort läuft aktuell noch mit einer anderen Software.
Immer wenn ich danach mal wieder schaue, scheint es mir, als ob dieses System kaum existiert. Die englischsprachige Community existiert, auch die CommerceGuys existieren immer noch, aber eine auch noch so kleine deutschsprachige Kultur um Drupal Commerce herum ist nicht zu finden. Und dementsprechend auch kaum Hilfe oder Beispiele.
Commerce gehört nicht unbedingt zu den einfacheren Erweiterungen und deutsche Drupal-Experten tummeln sich auch in der internationalen Community. Das sagt nichts darüber aus, wie viel Commerce in Deutschland im Einsatz ist. Commerce ist wie diverse andere Werkzeuge im Kasten aber wahrscheinlich tatsächlich nicht so umfangreich im Einsatz, daß es sich lohnen würde Anfänger Anleitung auf Deutsch zu schreiben. Ich würde mir nicht mal die Mühe machen auf Englisch in diesem Bereich Bücher zu schreiben. Anforderungen sind meistens individuell und die Technik verändert sich so schnell, daß sich das Erstellen eine PDFs kaum lohnt geschweige denn ein Gedrucktes Buch.
Ich liebäugele immer wieder damit, meine paar wenigen Bücher über meine Drupal-Seite zum Verkauf anzubieten, und denke jedesmal darüber nach, ob es sich noch einmal lohnen könnte, sich mit Commerce zu befassen. Ist das eine guten Idee? Oder würdet ihr sagen: "Das hat keine Zukunft. Finger weg!"? Was baut ihr denn bei Kunden ein, die mit Drupal einen Webshop betreiben wollen?
Ist Drupal bereits im Einsatz ist Commerce sinnvoll, wenn das zugrunde liegende Drupal bereits professionell betrieben wird etc. Dazu gehört auch Composer, Drush und Co. Commerce ist nichts, das sich meiner Meinung nach lohnt, daß man sich mal so nebenbei einarbeiten kann. Hat Commerce Zukunft? Ja auf jeden Fall, wie Drupal an sich. Aber professioneller betrieb heißt auch sicher zu stellen, in unter 2 Stunden auf Sicherheitsupdates reagieren zu können (entweder abschalten oder updaten). Denn wenn man ein Shop betreib vor allem unter dem Damoklesschwert der DSGVO, dann heit gehackte Website auch gehckster Shop und damit im Zweifel abgezogene Kundendaten ...
# DrupalCenter-Moderator # https://www.drupal.org/u/c-logemann
# CTO der Nodegard GmbH: Tech. Concepts | Security + Availability Operations / Wir unterstützen IT-Abteilungen, Agenturen, Freiberufler:innen
Das klingt eigentlich alles
am 15.10.2024 - 17:00 Uhr
Das klingt eigentlich alles gut!
Commerce Core kann man auch als .zip herunterladen. Wenn es dann auch läuft, könnte das für mich die einfachste Möglichkeit sein, einmal auszuprobieren. Danach, ja, dann muss man wohl alles eine Stufe weiter professionalisieren. Ich nehme mir das für den Herbst mal vor. Bei meinem alten Provider konnte ich kein Composer nutzen, bei meinem neuen schon. Aber die laufende Site auf Composer zu überführen ist mir, zumindest früher einmal, mißglückt. Das war aber noch Drupal 8. Seitdem habe ich es gelassen. Aber das Composer-Thema gehört jetzt nicht in diesen Thread.
Wenn jemand Beispiel-Sites kennt, die einen Commerce-Shop haben, gerne hier mal anführen! Vor allem europäische/deutsche wären interessant.
Mit einem kleinen Projekt zu
am 16.10.2024 - 09:04 Uhr
Mit einem kleinen Projekt zu beginnen ist ideal. Aber ich muss die Aussage oben ebenfalls bestätigen: für kleine Shop-Anwendungen ist Commerce zu komplex. Und man muss schon regelmässig mit der Lösung arbeiten, um sich nicht alle paar Monate neu einarbeiten zu müssen;-) ich selber plane eine Lösung für KMU, die ich dann mehrfach oder modular verkaufen kann, werde sicher Anfang 2025 die ersten zwei Shops ausrollen können, zudem plant ein bestehender Kunde die Internationalisierung.
mazze.ch
Matthias Walti Informationsarchitekt
Muri / Switzerland
Und was machen Drupal-Seiten,
am 17.10.2024 - 09:57 Uhr
Und was machen Drupal-Seiten, die einen Shop benötigen? Eine andere Lösung außer Commerce scheint ja nicht mehr zu existieren. Bedeutet das die Umstellung der Site auf WordPress? Oder wird dann in der Praxis auf einen externen Shopanbieter heraus, und wieder zurückgeleitet? Das könnte vielleicht einfacher sein, aber wird ja auch Geld kosten. Also, mein Herz hängt irgendwie noch an Drupal. Und auch an einer gewissen Unabhängigkeit von kommerziellen Anbietern, vom Zahlungsanbieter mal abgesehen. Sonst kann ich ja auch direkt einen Etsy-Shop eröffnen, mit gewissen Abstrichen an der Gestaltung - aber ansonsten recht bequem.
Naja, für kleinere Shops
am 17.10.2024 - 10:23 Uhr
Naja, für kleinere Shops existieren Lösungen, die nur den Checkout anbieten und eigentlich ab jeder Seite funktionieren, die auf HTML aufgebaut ist, wie etwa https://snipcart.com/ oder https://www.foxy.io Ich habe diese Lösungen nie verwendet, scheinen mir aber gerade für sehr einfache Fälle interessant.
Auch für Drupal selber gibt es eine "vollwertige" Alternative zum Commerce https://www.drupal.org/project/basket
Aber eben, eine Lösung im Sinne von Ubercart, mit dem sich auf D7 einfach Webshops aufsetzen lassen, gibt es so nicht mehr.
Detail am Rande: Ubercart wird auf Backdrop CMS aktiv weiterentwickelt, ich nutze die Plattform seit mehreren Jahren aktiv für Updates von D7-Projekten, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, aber das ist wieder ein anderes Thema.
Ich lasse sicher hier von mir hören, wenn neue Commerce-Projekte an den Start gehen:-)
mazze.ch
Matthias Walti Informationsarchitekt
Muri / Switzerland
Habe schon viel gelernt in
am 17.10.2024 - 12:14 Uhr
Habe schon viel gelernt in den letzten drei Tagen!