Xing-Clone
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am 30.11.2007 - 08:08 Uhr in
Moin moin,
bin noch zielmich neu imt Drupal. Ich komme aus der phpBB-Ecke und hab da bisher mit einem selbst entwickelten CMS (das auf phpBB3 basiert) gearbeitet. Will jetzt allerdings für eine bestimmte Zielgruppe eine Xing-ähnliche Community aufbauen, bzw. eine bestehende Community (ca 6000 User) erweitern. Momentan stehe ich vor der Frage "eigenes CMS erweitern" vs. "komplett auf Drupal umsteigen".
Daher einige Fragen:
a) gibt es da bereits irgendwelche Out-of-The-Box-Lösungen mit vorinstallierten Modulen? Hab da zwar schon eine Menge Module installiert und hab die Profile über das Tutorial auf shellmultimedia schon weitestgehend angepasst (http://shellmultimedia.com/tutorials/user-profiles-version-2). Allerdings ist Drupal damit jetzt dermaßen lahmar***ig geworden, dass es kaum noch benutzbar ist. Schrecke nicht vor Programmierarbeit zurück, wäre aber gut wenn man schonmal irgendwie eine Basis hätte.
b) was gibt es an Community-Lösungen? Selbst mit allen möglichen installierten Foren-Modulen steht die Lösung noch weit hinter phpBB2 (geschweige denn phpBB3) zurück. Gibt es irgendwo ein Interface das den Handshake zwischen Drupal und phpBB3 realisiert und das Forum nahtlos(!!) integriert? Das was ich bisher gesehen habe war alles noch Beta und hat mich nicht wirklich überzeugt? Gibt es ein brauchbares Forenmodul, das ich bisher übersehen habe?
c) kann man mit Drupal multilinguale Communitys realisieren? Was ich bisher gesehen habe ist der Code imo relativ chaotisch weil keine strikte Trennung zwischen Code, Design und Sprache vorhanden ist.
c) Etwas blöde Frage: Lohnt sich die Einarbeitung in Drupal? Wie aktiv ist die Entwicklergemeinde? Hab mit phpBB-Programmierung und Community-Building bisher einen guten Teil meines Lebensunterhaltes bestritten, was wegen der langsamen Entwicklung mehr oder weniger weggebrochen ist, da viele Kunden zu vBulletin oder anderen Systemen abgewandert sind.
Vielen Dank
Gruß, Dave
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>Etwas blöde Frage: Lohnt
am 30.11.2007 - 09:49 Uhr
>Etwas blöde Frage: Lohnt sich die Einarbeitung in Drupal?
Etwas blöde Antwort: Nö...
Habe nicht so viel Erfahrung
am 30.11.2007 - 10:15 Uhr
Habe nicht so viel Erfahrung mit Communities, aber hier doch mal mein Senf dazu.
a) Bezüglich einer out-of-the-box-Lösung bist du bei Drupal eher fehl am Platz. Durch den sehr modularen Aufbau ist es sehr flexibel aber verlangt auch mehr vom Benutzer -> Kombination von versch. Modulen.
b) Sorry, weiss ich nicht. Es gibt ja die entsprechenden Bridges, aber über die Qualität kann ich leider nichts sagen.
c) Ich würde die Community als sehr aktiv bezeichnen. Pro Jahr gibt es wohl ca. 1 neue Drupal Version und neue Module kommen auch regelmässig hinzu. Drupal ist zudem stark am Wachsen (hat z.B. den OpenSource CMS Award (http://www.packtpub.com/article/drupal-wins-overall-2007-open-source-cms...). Das Wachstum ist wohl eher in den USA spürbar, doch auch hier ist die Community ziemlich aktiv -> drupalcenter.de ... und auch sehr freundlich und angenehm.
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it's easier than you think
Raphael Schär
http://www.schaerwebdesign.ch
Facebook Gruppe Schweiz-CH: http://www.facebook.com/group.php?gid=5683015414
Dave wrote: Moin moin, bin
am 30.11.2007 - 10:18 Uhr
Moin moin,
bin noch zielmich neu imt Drupal. Ich komme aus der phpBB-Ecke und hab da bisher mit einem selbst entwickelten CMS (das auf phpBB3 basiert) gearbeitet. Will jetzt allerdings für eine bestimmte Zielgruppe eine Xing-ähnliche Community aufbauen, bzw. eine bestehende Community (ca 6000 User) erweitern. Momentan stehe ich vor der Frage "eigenes CMS erweitern" vs. "komplett auf Drupal umsteigen".
Mut hast du ja, eine Eigenentwicklung produktiv einzusetzen, die auf noch nicht stabilem Code aufbaut. Manchmal wird Mut aber auch mit etwas anderem verwechselt.. ;)
a) gibt es da bereits irgendwelche Out-of-The-Box-Lösungen mit vorinstallierten Modulen? Hab da zwar schon eine Menge Module installiert und hab die Profile über das Tutorial auf shellmultimedia schon weitestgehend angepasst (http://shellmultimedia.com/tutorials/user-profiles-version-2). Allerdings ist Drupal damit jetzt dermaßen lahmar***ig geworden, dass es kaum noch benutzbar ist. Schrecke nicht vor Programmierarbeit zurück, wäre aber gut wenn man schonmal irgendwie eine Basis hätte.
Wohl eher "nein". Drupal ist ein sehr flexibles CMS und Flexibilität hat seinen Preis. Es gibt viele verschiedene Wege ein bestimmtes Ziel zu erreichen und es ist Aufgabe des Entwicklers den für sein konkretes Ziel besten Weg zu beschreiten. Drupal ist hier eher als ein Framework zu sehen, gewissermaßen die Eclipse IDE unter den Content Management Systemen.
b) was gibt es an Community-Lösungen? Selbst mit allen möglichen installierten Foren-Modulen steht die Lösung noch weit hinter phpBB2 (geschweige denn phpBB3) zurück. Gibt es irgendwo ein Interface das den Handshake zwischen Drupal und phpBB3 realisiert und das Forum nahtlos(!!) integriert? Das was ich bisher gesehen habe war alles noch Beta und hat mich nicht wirklich überzeugt? Gibt es ein brauchbares Forenmodul, das ich bisher übersehen habe?
Du scheinst mir einen sehr stark von phpBB beeinflussten Blick auf Foren und einen sehr forumsorientierten Blick auf Online-Communitys zu haben. Hast du dir Xing und speziell die Foren überhaupt mal angesehen? Da ist auch nüscht mit phpBB-Komfort, Eye-Candy und zig Buttons & Co. Du kannst auch nicht alles Mögliche an Features fordern und dich dann wundern, wenn das Gesamtsystem langsamer wird (wobei du ja auch keine Angaben zum System gemacht hast).
So ziemlich den einzigen brauchbaren Ansatz zur Integration von phpBB hat Arne Kepp geliefert. Ist aber nicht fertig. Da du ja, wie du sagst, nicht vor Programmierarbeit zurückschreckst, wäre das doch ein prima Einstieg in die Community - welche im Falle von Drupal übrigens bestens ohne phpBB funktioniert ;)
c) kann man mit Drupal multilinguale Communitys realisieren? Was ich bisher gesehen habe ist der Code imo relativ chaotisch weil keine strikte Trennung zwischen Code, Design und Sprache vorhanden ist.
Dann hast du falsch geguckt.
c) Etwas blöde Frage: Lohnt sich die Einarbeitung in Drupal? Wie aktiv ist die Entwicklergemeinde? Hab mit phpBB-Programmierung und Community-Building bisher einen guten Teil meines Lebensunterhaltes bestritten, was wegen der langsamen Entwicklung mehr oder weniger weggebrochen ist, da viele Kunden zu vBulletin oder anderen Systemen abgewandert sind.
Ein Forum ist ein Forum ist ein Forum. Man kann erweitern und rumdoktern, aber es bleibt im Kern immer ein Forum. Wenn es das ist, was du willst, bleib dabei. Wenn dir die Entwicklung zu langsam vonstatten geht (phpBB 3 hat ja eine gefühlte Ewigkeit auf sich warten lassen), hättest du zur Beschleunigung ja mithelfen können. Die Tür schwingt ja in beide Richtungen.
Xing wurde übrigens vor einiger Zeit von einer proprietären PHP-Lösung sukzessive auf Ruby on Rails umgestellt, also einem "richtigen" Framework, ohne Fix-und-fertig-Module und mit nur einem halben Dutzend Entwicklern.
Keiner wird dir hier auf den Punkt genau die Frage beantworten können, ob Drupal für dich das Richtige ist. Das kannst du nach einiger Zeit und intensivem Studium und Arbeiten mit dem System nur selbst entscheiden. Diese Inivestition kann aber niemand anders für dich tätigen. Für meinen Geschmack passen Sätze wie "schrecke nicht vor Programmierarbeit zurück" und der Eindruck, dass du alles auf dem Silbertablett serviert bekommen möchtest (soe liest es sich zumindest) nicht ganz zusammen. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, gute Online-Communitiys ebensowenig.
So, nun gehe ich Kleingeld fürs Phrasenschwein suchen.. ;)
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"Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit." -Benjamin Franklin
Was taugt Drupal?
am 30.11.2007 - 11:03 Uhr
Mit solchen Fragen habe ich mich auch herumgeschlagen.
Die Überlegungen und Entscheidungen dazu, gleichzeitig ist daran zu sehen, aus welchen Gründen Drupal so erfolgreich ist.
Wesentliche Anforderung:
Ich brauche ein CMS, es soll flexibel sein, soll eine Community haben, die es supportet, ich möchte mindestens die Möglichkeit haben das System zu erweitern oder anzupassen bis in den Kern des Systems hinein. Es sollte möglichst wenig Anforderungen an die Hardware bzw. die Software stellen (d.h. bei jedem Webhoster, in den meisten Umgebungen laufen) und gleichzeitig eine möglichst gute Performance bieten.
Analyse und Ergebnisse
1.) Im Vergleich mit jedem Gespann aus Programmiersprache und Datenbank kann das Gespann MySQL und PHP zumindest bestehen, oft muss man MySQL und PHP die bessere Performance attestieren.
2.) Verfügbarkeit bei Provideren / Hostern / Knowlegde
Für PHP und MySQL sind sehr viele Ressourcen vorhanden (bis hin zu Personal und Freelancern)
3.) Daraus folgt, dass das CMS PHP+MySQL basierend sein sollte.
4.) Für Drupal spricht:
Auch größte Websites laufen unter Drupal: Zeit.de, welt.de, drupal.org - communities mit jeweils mehr als 100.000 Usern - also die Größe kann von drupal bewältigt werden (sogar gut).
5.) Forum oder Blogging: Natürlich steht Drupal als 'All-round'-System hinter Spezialisten wie phpBB oder wordpress zurück - ok. Nur die Basis Drupal hier stärker zu machen, ist vorhanden.
6.) Im Unterschied zu manch anderem System hat drupal eine gut dokumentierte und sehr leistungsfähige API, damit sollte es leichter sein, etwas nach Drupal zu portieren oder für Drupal zu entwickeln als für viele andere Systeme.
7.) Mehrsprachigkeit, in der Version 5 noch nicht optimal, in der Version 6 wird Drupal unter den leistungsfähigsten Systemen für mehrsprachigen Content sein - enorme Verbesserungen und Professionalisierung gerade im Bereich der Mehrsprachigkeit (bis hin zu RTL-Support) - aber Drupal 6 wird auch hier noch einige Schwächen haben. Jedoch daran wird mit viel Manpower gearbeitet. Ja, die Trennung von Code, Design, und Sprache könnte noch besser sein, dass wurde von vielen erkannt und wird professionell umgesetzt.
8.) Einarbeitung - technisch: Drupal ist eines der leistungsfähigsten Systeme in diesem Bereich z.B. 1850 Module (viele nur über cvs zugänglich nicht von der Website täuschen lassen, da sind nur die wichtigsten), ca. 800 aktive Entwickler, die sehr offen sind und gerne neue Gesichter aufnehemn. Der Code ist auch ordentlich geschrieben und ordentlich kommentiert.
9.) Einarbeitung - dieser Community anschließen?
JA! Komm' einfach zu einer Conferenz zu Drupal, schau Dir groups.drupal.org an oder join einem der IRC-Channels zu Drupal #drupal und #drupal-support um - eine sehr aktive und offene Community.
Meine Schlussfolgerung war - JA - ich schließe mich Drupal an.
Drupal setzt auch den Geist von Web 2.0 hervorragend um - für Community-plumbing gibt es in meinen Augen kein besseres System.
Wer echte Alternativen weis, die die oben genannten Anforderungen erfüllen, bitte nennt diese.
Dave, ich würde mich freuen, mehr von Dir hier zu lesen, ich bin oft iin #drupal.de anzutreffen.
Herzliche Grüße und vielleicht bald ein Herzliches Willkommen in der Drupal-Community.
Thomas Zahreddin
IT+Künste+Organisation ==> http://www.it-arts.org
Alternativen gibt es immer.
am 30.11.2007 - 14:35 Uhr
Alternativen gibt es immer. Wie diese aussehen können hängt stark vom Einzelfall ab. Das Beispiel Xing mit Ihrer Migration hin zu RoR (nachzulesen in der vorletzten iX) ist da nur eines von vielen.
Im Endeffekt muss jeder für sich selbst evaluieren und die Entscheidung treffen. Das Schöne ist ja eben, dass man wählen kann.
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"Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit." -Benjamin Franklin
Zitat: Mut hast du ja, eine
am 30.11.2007 - 16:38 Uhr
Mut hast du ja, eine Eigenentwicklung produktiv einzusetzen, die auf noch nicht stabilem Code aufbaut. Manchmal wird Mut aber auch mit etwas anderem verwechselt.. ;)
Yo mag sein, funktioniert aber seit über einem Jahr wunderprächtig.
Du scheinst mir einen sehr stark von phpBB beeinflussten Blick auf Foren und einen sehr forumsorientierten Blick auf Online-Communitys zu haben.
Das streite ich nicht ab.
Hast du dir Xing und speziell die Foren überhaupt mal angesehen?
Natürlich und die Forenfunktionen dort reichen mir auch nicht aus. Meine Communites (siehe zB www.2sound.de) sind aber nunmal sehr(!!) Foren-lastig (wie bei bei einem vBulletin bzw. phpBB-basiertem System nunmal nicht anders möglich) und von einem derartigen System auf ein CMS mit derart - äh... nennen wir es mal - "rustikalen" Forenfunktionen umzusteigen würde nicht funktionieren ohne das ein Teil der User abwandert.
Wenn dir die Entwicklung zu langsam vonstatten geht (phpBB 3 hat ja eine gefühlte Ewigkeit auf sich warten lassen), hättest du zur Beschleunigung ja mithelfen können.
Glaub mir, das habe ich. Ich will da auch nichts schlechtreden, phpBB geht in die richtige Richtung, allerdings werden die Updates schätzungsweise auch in Zukunft noch etwas auf sich warten lassen.
Das Communities wie Welt oder Zeit auf Drupal laufen wusste ich nicht. Ich habe lediglich obiges Tutorial ausgeführt und das ganze war ziemlich lahm (und das war heute nacht um vier, wo der Server nicht sonderlich ausgelastet war). 55
Aber vielen Dank schonmal für die Kommentare. Werde mich wohl noch weiter reinarbeiten. Gibt es irgendwo Tutorials zur Modulentwicklung?
Gruß, Dave
PS.: Wann und wo finden diese Drupalkonferenzen statt?
Zitat: Gibt es irgendwo
am 30.11.2007 - 17:19 Uhr
Gibt es irgendwo Tutorials zur Modulentwicklung?
http://www.drupalcenter.de/node/6581
http://drupal.org/handbooks
http://drupal.org/node/508
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quiptime
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.
Content is king. Leider
am 30.11.2007 - 17:34 Uhr
Content is king. Leider musste auch ich mich geschlagen geben und neben einer Drupal-Website für einen Kunden ein phpBB3 Forum aufziehen. Wenn man die Leute viele Jahre an phpBB 1 und 2 gewöhnt hat, kann man ihnen die 3er Version nur schwerlich vorenthalten.
Wäre es allein nach mir gegangen hätten wir den Schritt aber getan. Letzten Endes bestimmen die Mitglieder mit ihren Beiträgen die Qualität eines Forums. Eine Community ist keinen Deut besser, nur weil das Forumsystem mehr Schnickschnack hat, bei dem man eh die alte 80/20 Regel beobachten kann (80% der Nutzer kommen mit 20% der Funktionen aus). phpBB & Co. sind die MS Office unter den Forensystemen. Ich bin froh mich mit der Umstellung auf die 3er Version aus der Administration habe großteils verdrücken zu können, denn übersichtlicher und intuitiver ist da mal so rein gar nüscht geworden.
Da halte ich es lieber mit KISS.
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"Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit." -Benjamin Franklin
Zitat: Wenn man die Leute
am 06.04.2008 - 20:45 Uhr
Wenn man die Leute viele Jahre an phpBB 1 und 2 gewöhnt hat, kann man ihnen die 3er Version nur schwerlich vorenthalten.
Yo das ist das Problem. Ein Bekannter hat eine phpBB-basierte Community auf ein Forensystem umgestellt das ähnlich wie die Drupal-Lösung, etwas einfacher gestrickt war und hat das Projekt damit voll gegen die Wand gefahren. Das will ich vermeiden.
Aber wir haben uns jetzt eh entschieden etwas Drupal-mäßiges auf phpBB-basis zu entwickeln. Da bleiben die Community-Funktionen erhalten und wir können das wirklich individuell gestalten.
Aber vielen Dank für die Tutorials, werde ich mir mal anschauen.
Gruß, Dave
Net schlecht, Sper Hecht
am 06.04.2008 - 23:06 Uhr
2Sound gefällt mir. Besonders die Glühbirnen-Witze... http://www.2sound.de/musikerwitze-gluehbirnen-witze.html
Drupal - the Linux of the Web