Das Drupal Meetup Stuttgart verabschiedet sich!

Boris, das ist schade. Aber was ich so mitbekomme, wohl kein spezifisches Problem in Stuttgart. Wir haben an Rhein und Ruhr eine ähnliche Situation in den Gruppen in K-DO-D. Du hast es schon passend erklärt mit Deiner Beurteilung von D8. Man hört es immer wieder: D8 macht die Community kaputt.
Wird unser Einsatz nicht mehr gefragt? Sollten wir einfach unsere Arbeit tun und nicht der Community nachtrauern?

Die Welt ändert sich. Ich würde mich freuen, wenn Gruppen, die unsere Ansicht nicht teilen, weil sie einen Weg gefunden haben, uns das mitteilen würden.

Hallo Bettina, hallo Boris. Ich würde das gerne Mal näher bequatschen. Habt Ihr den Interesse mit euren Communies Mal ein Online-Meeting auf Drupal hat.me abzuhalten, um zu klären, wo die Problematik liegt?

Drupal 8 macht vieles anders als D7 aber das kann doch kein Grund sein, dass so viele Drupal Enthusiasten gerade den Kopf in den Sand stecken. Lasst uns gerne gemeinsam überlegen, wo die Probleme liegen und wie wir Drupal 8 der und die Community wieder zusammenbringen können. Das Problem ist bekannt und hat es sogar in die Hinterzimmer der Drupal Con in Seattle geschafft. Ein offener Austausch zu dem Thema. Im Rahmen eines Online-Meetings, an dem jeder interessierte teilnehmen kann, ohne Ortsgebunden zu sein, wird uns hier sicher weiterbringen.

Grüße

Joachim

Lieber Joachim,

Vielleicht erinnerst Du Dich noch an unseren ersten Austausch im Januar 2018 . Zwischenzeitlich weiß ich mehr über Drupal (und meine Englischkenntnisse habe ich auch verbessert). Deshalb erlaube ich mir, Dir einen Beitrag zum Thema Drupal 8 und "bröckelndes Interesse" zu schreiben.

Ich habe mich im Wesentlichen am Benutzerhandbuch orientiert. Dieses Handbuch ist hervorragend geeignet, die technische Handhabung des CMS Drupal näherzubringen.

Aber, ausgereichnet hier, an der Stelle, an der alle Anfänger beginnen, fehlt die deutliche Herausstellung und Erläuterung, warum Drupal, auch und gerade Drupal 8, das vernünftigste CMS ist, das auf dem Opensouce-Feld zu bekommen ist. Nämlich, dass mit Drupal es möglich ist, den Aufbau einer Website nicht vom Frontend, also vom Design ausgehend, sondern vom Backend her zu gestalten. Dies auf dem Weg, das das Augenmerk konkret auf die optimale Verarbeitung eines Inhalts gelegt wird. Schließlich und unbestreitbar ist der Sinn jeder Website, die vom Website-Betreiber gewählten Inhalte wie notwendig zu be- und verarbeiten und in unterschiedlichstem Kontext zueinander dem Website-Besucher zu präsentieren. Diesen Vorteil, eine Website konsequent, bezogen auf darzustellende Inhalte, flexibel, in jeweils einem optimalen Zusammenhang, gemäß den potentiellen Wünschen des Website-Besuchers, darzustellen, kann meines Wissens kein anderes CMS zurzeit so einfach und konsequent liefern.

Einen weiteren Ansatzpunkt, wieder eine größere Begeisterung für Drupal zu fördern, sehe ich darin, das bereits gute Benutzerhandbuch, mit Grafiken, die die Abläufe visuell machen, aufzuwerten. Videos oder Drupal TV schließen dies nicht aus, da Grafiken demgegenüber den Vorteil haben, keiner umfangreichen textlichen Erläuterung zu bedürfen, somit also keine Sprachbarrieren bestehen. Es ist allgemein bekannt, dass wir alle nicht in gleicher Weise Inhalte erfassen und verstehen. Die Erweiterung des Handbuchs durch jeweils Grafiken, würde auch einem Anfänger wie ich es bin, schneller die Abläufe im Drupal CMS verdeutlichen und den Einstieg sicherer und schneller gestalten.

Desweiteren wird der Einsatz von Drush und Composer zurecht immer wieder erwähnt, weil sie tatsächlich wohl die Handhabung von Drupal erheblich vereinfachen können und damit den Vorwurf, das Drupal kompliziert sei, zumindest größtenteils ins Leere laufen lassen könnten. Aber leider funktionieren die äußerst wichtigen Hilfestellungen nicht. Sie werden in keinem Punkt des Benutzerhandbuchs so erklärt, dass ich als Ungeübter, sie benutzen kann. Die Rückmeldung, von der ich in diesem Zusammenhang nachts grausig erschrocken aus meinen Träumen erwache, lautet: Der Befehl wird nicht erkannt! Sie haben wahrscheinlich falsch geschrieben!

Lieber Joachim, ich freue mich, wenn mein Kommentar nicht ganz nutzlos ist und freue mich, wenn Du Dich mal wieder meldest!

Ottmar

Hallo Joachim,

sorry dass ich mich erst jetzt melde, ich musste selbst erst mal etwas reflektieren und bin auch gerade weniger im Drupal-Umfeld bzw. der Community zugange.

Ich möchte das Thema User Groups auf keinen Fall dramatisieren. Es gibt die traditionell starken Groups wie Berlin oder München, eine ganze Reihe wiedererstarkter Communities wie z.B. DUG Ruhr oder DUG Karlsruhe, sowie einige ganz neue Player, z.B. das Drupal Meetup für die Ortenau. Also kein allgemeiner Niedergang.

Wir hatten hier in Stuttgart eine spezielle Situation, wie sie sonst möglicherweise nur in Düsseldorf vorliegt: unsere Teilnehmer waren Menschen, die Drupal als reines Hobby betrieben haben, nicht beruflich. Das war bis Drupal 7 auch kein Problem: Grundkenntnisse in HTML, CSS und der Benutzung eines FTP-Clients reichten aus um seine eigene kleine Drupal-Seite zu betreiben. Das geht mit Drupal 8 nicht mehr: Git, Composer, Drush, Configuration Management sind Kenntnisse, die man von Menschen welche das nicht täglich beruflich als Entwickler*innen machen nicht verlangen kann.

Die oben genannten Meetups haben einen professionellen Teilnehmerkreis, wir in Stuttgart definitiv nicht, bis auf Ausnahmen. Und damit war es in unserer speziellen Situation nicht auf Dauer möglich, ein Meetup mit Drupal 8 Themen am Leben zu halten. Das trifft aber wie gesagt nicht auf andere Meetups zu.

Die allgemeine Diskussion über den Sinn und Zweck von Drupal User Groups haben wir ja alle paar Jahre wieder, ich kann mich z.B. an die Camps in Berlin und Frankfurt erinnern bei denen das Thema war. Viel geändert hat sich nicht, und muss es wahrscheinlich auch gar nicht. Wir können uns gerne am Rand des Drupal Barcamps in München Ende April noch mal zu diesen Themen austauschen, aber ich möchte da eigentlich kein großes Fass aufmachen.

Drupal ist mit dieser Problematik sicher auch nicht allein: wenn man sieht was sich allgemein im Bereich Webentwicklung in den letzten 5 Jahren so getan hat, ist der Trend zur Professionalisierung in sämtlichen Bereichen sichtbar. Das heißt überspitzt für Hobbyisten: entweder du lernst das, oder du holst dir Profis, oder du weichst auf Webbaukästen aus. Ob das gut oder schlecht ist kann und will ich nicht bewerten.

Jedenfalls sind wir in Stuttgart zu dem Schluss gekommen, dass man manchmal einfach was Neues machen muss, so leid es einem tut.

In diesem Sinne, viele Grüße
Boris

Zunächst mal danke Joachim und Boris. Schön, daß sich hier etwas tut, werde es aber erst später lesen können und dann antworten.
Ich habe gerade wieder überlegt, ob man sich an Acquia/drupal.org/Dries wenden kann, ob ihnen bewußt ist, was sich mit Drupal 8 geändert hat und ob sie sich Gedanken gemacht haben, was man tun kann, um nicht zu viele Leute zu verlieren (denn verloren haben wir schon einige, wie unser "Netzwerk" zeigt.).
Werner ist spätestens seit DrupalEurope in Darmstadt bei Drupal 8 voll dabei. Er hat auch breite und tiefe IT-Kenntnisse, die mir fehlen. So komme ich immer wieder an meine Grenzen, während er sich immer mehr vertieft in D8.

Hallo Bettina. Dries Und Konsorten wissen bereits seit Nashville, woran es krankt sind aber auch seit der ersten Beta von Drupal 8, also seit Anfang 2016, nicht müde geworden immer wieder zu betonen, dass sich die Leute jetzt mit Drupal beschäftigen müssen, dass man die Leute jetzt schulen müsse usw. In den USA hat das stattgefunden. Auch dort arbeiten nach wie vor viele Hobbyists mit Drupal. Bei uns werden vom Grunde her lieber erst Mal Module vermisst und der vermeintliche Rückschritt auf die Kommandozeile kritisiert. Ich bin mir sicher, Dries würde wenn er könnte ungefähr sowas sagen, wie ich im Composer nicht als Root ausführen Post. Darf er aber nicht, weil er sonst die Community vor den Kopf stoßen würde. Darum gibt es nach wie vor Update für 7 und sogar ein Admin-UI refresh theme, obwohl Drupal 7 gotta swing Dank 2021 tot sein wird. Ich nimm gerade Menschen vom Schlag Hobbiist an die Hand und zeige Ihnen Drupal 8. Aber nur, wenn sie bereit sind D7 dafür komplett zu vergessen.

Dries darüber zu informieren, dass es hier Leute gibt, die dazu nicht in der Lage sind halte ich nach den Keynotes in Seattle und Darmstadt für überflüssig. Der weis das. Wir haben all das, was da so hochkam ja bereits übersetzt und nach Seattle getragen. Ich finde nur den Post gerade nicht sonst würde ich ihn dir verlinken.

Gefunden :-) https://www.drupalcenter.de/node/57659

Oh Gott, wenn ich das lese, dann weiss ich wieder für Web ich das hier nicht mache. Da sind Kommentare dabei...

Hallo,
Joachim war so nett, die Diskussion zur Akzeptanz von Drupal 8 anzukurbeln. Als Neueinsteiger bei Drupal 8, ohne jegliche Vorkenntnisse in der Programmierung oder mit D6 oder D7, erlaube ich mir meine Sicht zu diesem Thema darzustellen, nachdem ich die Diskussion von Anfang 2018 nachvollzogen habe. Ich hoffe darauf, dass mein Beitrag Assoziationen hervorruft, die zu einem fundierten Weg zur Beseitigung der Unsicherheit bei der Wahrnehmung von Drupal 8 führt. Ich hoffe deshalb darauf, weil ich trotz meiner geringen Kenntnisse über D8, mich bereits von dem Konzept Drupal gefangen fühle.

Mögliche Lösungen zu den jeweiligen Diskussionspunkten sind in der vorgenannten Diskussion benannt worden. Es geht mir in diesem Beitrag deshalb darum, diese zusammenzufassen um sie ins Gedächtnis zurückzurufen, als Anreiz dafür, dass sie zuende gedacht und im optimalen Fall, schließlich umgesetzt werden. Entsprechend der Diskussion habe ich folgende Aufteilung vorgenommen:
A: Zielsetzung des Initialteams Drupal, USA
B: Technische Möglichkeiten
C: Lehrmittelgestaltung

A: Die Diskussion verdeutlicht Unsicherheit in der Zielsetzung von D8.
1. Ist es das Ziel, Drupal 8 zu einem „Framework“ (CMF) zu machen, das in der letzten Konsequenz ausschließlich von großen Spezialistenteams beherrscht werden kann, oder
2. Soll Drupal für jedermann attraktiv sein?
Meinung war: 1 funktioniert nicht ohne 2 und 2 funktioniert nicht ohne 1!
• Drupalanwender unterliegen den gleichen ökonomischen Zwängen, wie jeder andere Marktteilnehmer. Ist das einzige Ziel, ein hochqualifiziertes Framework zu entwickeln, entsteht eine zu hohe Eintrittsschwelle für Neueinsteiger. Der Aufwand für die Erstellung einer Drupalseite wird konsequenter Weise allein durch die Personalkosten erheblich, sodass die Frage nach alternativen Möglichkeiten schnell gestellt wird. Drupal verwirkt seinen konzeptionellen Vorteil, weil notwendige Manpower am Markt nicht oder nur sehr teuer eingekauft werden kann.
• Eine Weiterentwicklung mit dem Schwerpunkt „niedrige Eintrittsschwelle für Neueinsteiger“, führt zu einer qualitativen Abflachung. Drupals konzeptioneller Ansatz würde auch auf diesem Weg nicht genutzt werden.
• Es steht die Aufgabe an, die Eintrittsschwelle für Neueinsteiger gering zu halten und einen gleitenden Übergang zu einem jeweils höheren Levels mit wachsendem Wissen, zu begleiten.

Lösungsansätze:

B: Die Integration von Git, Drush und Composer und die damit verbundene Verwendung von Kommandozeilen wird im Diskussionsschwerpunkt zögernd bewertet. Der Diskussionsansatz Linux/Windows wird nicht zu Ende diskutiert.
• Drush und/oder Composer machen das komplexe System Drupal handhabbarer.
• Die hier zu lösende Aufgabe ist eine einfache, schnelle und funktionierende Bereitstellung dieser Komponenten für Neueinsteiger.
• Den Umgang mit Composer lernt ein Neueinsteiger vorbehaltlos, wenn dieser Ansatz von Anfang an propagiert wird.
• Sich nicht gegen die Kommandozeile zu wehren, scheint mir als Totallaien einfacher zu sein, als das Rad neu zu erfinden, um sie nicht zu nutzen.

Eine Volksweisheit: Wenn Du einen Feind nicht besiegen kannst, mach ihn Dir zum Freund!
• Was spricht dagegen, mit Microsoft eine Zusammenarbeit mit der Zielsetzung einer optimalen Integration von Drush und/oder Composer für Drupal anzuregen? Bitnami könnte dabei möglicherweise Hilfestellung geben. Es gibt abermillionen Windowsnutzer, die sicher nicht Linux aufsetzen wollen um Drupal mal auszuprobieren. Und Windows erlangt Vorteile, die uns als Drupalaner objektiv betrachtet, nicht stören müssen.
• Ein weiterer Ansatz ist die Optimierung des Aufsetzens eines Linuxservers auf einem Windowsgerät, so, das dies einfach wie der Bitnami-Download erfolgt. (Erforderlicher Arbeitsspeicher, Prozessorausstattung, etc. nicht berücksichtigt)
• Es gibt Laptops, die gleichzeitig ein Linux- als auch ein Windows-Betriebssystem installiert haben. Möglicherweise können Hersteller gefunden werden, die Drupal mit allen empfohlen Komponenten von Hause aus installieren und Drupal als Verkaufsargument bzw. Alleinstellungsmerkmal nutzen.
• Auf dem eigenen Rechner entwickeln und dann auf einen Liveserver hochladen. Diese Vorgehensweise sollte Standard für kleine und mittlere Seiten sein können.

C: Ein Neueinsteiger sucht beim ersten Kontakt mit Drupal nach einem „Steigbügel“. Der muss sofort zu finden und zu verstehen sein. Menschen setzen ihre Sinne beim Lernen mit unterschiedlicher Intensität ein.
• Dem Handbuch, an repräsentativer Stelle platziert, sollte eine Grafik und ein entsprechender Text vorangestellt werden, sodass Neueinsteiger einen schnellen und leicht verständlichen Überblick über die grundsätzlichen Zusammenhänge des Drupalkonzepts sofort finden.
• Das Benutzerhandbuch sollte zu jedem in prosa beschriebenen Vorgang ein Ablaufdiagramm liefern.
• Der Text des Benutzerhandbuchs und das entsprechende Diagramm können die Grundlage für ein jeweils maximal 3-minütiges, bei komplexen Themen maximal 7-minütiges Video liefern. Das Video sollte vom Benutzerhandbuch aus direkt aktivierbar sein und die Erstellung muss standardisiert sein.
• Die Übersetzung des Benutzerhandbuchs in die jeweilige Landessprache ist ein „Muss“!
• Auf der Grundlage eines so neu strukturierten Benutzerhandbuchs mit den entsprechenden Features kann ein „Interaktives Drupal-TV“ aufgebaut werden.

• Ein weiterer Ansatz ist, statt eines Benutzerhandbuchs in der jetzigen Form, eine interaktive Plattform zu schaffen, mit einer Struktur wie sie von www.w3schools.com verwendet wird.

Der Möglichkeiten gibt es genug – greifen wir zu!

Ottmar

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Hallo zusammen,
wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich eure Kommentare gerne in einen neuen Thread verschieben. Hier, unter diesem Thema ist das mittlerweile nicht mehr so richtig passend :)

Oder eröffnet ihr einfach einen neuen Thread? Falls ja, dann am besten hier:

https://www.drupalcenter.de/forum/drupalcenterde/uebersetzungen

Viele Grüße
Björn

Hallo Björn,

Ich bin definitiv fürs Verschieben.

Wenn das jemand aus dem Team oder sogar du selbst übernehmen könntest, wäre ich dir sehr verbunden.

Ich kann ja auch nur Striche in meine eigenen Kommentare machen :-)

@Ottmar

Ich schicke dir eine Mail, bis der Theard hier verschoben wurde. Vielleicht geht das am Telefon sogar noch schneller. Morgen ist Samstag. Nummer hast du. Einfach anrufen.

Lieber Björn,
selbstverständlich bin ich auch damit einverstanden, einen neuen Thread zu eröffnen. Kannst Du ihn einrichten? - und wann kann ich ihn nutzen? Wie finde ich ihn überhaupt?
Vielen Dank für Deine Unterstützung!
Ottmar

Ich hoffe, dass ich das einigermaßen sinnvoll aufgeteilt habe. Hier geht's lang:

https://www.drupalcenter.de/node/59231