Drupal 8 mit Commerce 2: Eure Erfahrungen
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am 12.08.2020 - 21:40 Uhr in
Hallo liebe Drupalisten,
ich bin grad dabei eine Seite mit Drupal 8 aufzubauen - bin sicher noch kein Drupal 8 Profi, komme aber bislang gut damit zurecht. :)
Nun wollen wir zur Seite noch den dazugehörigen Shop bauen und stehen vor der Frage ob Commerce 2 oder Shopware.
Meine Frage an Euch wäre, ob schon einige von Euch einen deutschen Shop mit Commerce 2 auf Drupal 8 aufgebaut haben und wie Eure Erfahrungen damit aussehen. Das würde uns sehr helfen. :)
Vielen herzlichen Dank
rockie
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Ich hab das vor Jahren mal
am 29.08.2020 - 11:29 Uhr
Ich hab das vor Jahren mal gemacht und dann schnell wieder gelassen. Gar nicht, weil die Commerce Guys kenen guten Job machen würden, sondern eher, weil du, wenn du einen Shop aufbauen möchtest so viele Rechtsfragen zu klären hast, die du dann mit Drupal auch umsetzen musst, dass ich eher drop shipping mit Shopify betreiben würde, als mit Drupal einen rechts konformen Shop aufzubauen. Um das noch mal klar zu machen das liegt nicht an Drupal.
Ich würde das auch mit Shop-Ware oder Magento nicht machen. Einfach weil mir die Rechtsberatung zu teuer ist. Lieber setze ich in diesem Fall einen Shop mit Shopify auf und bin mir sicher, dass der Vendor sich gerade um die rechtliche Koiste schon Gedanken gemacht hat, um sein Produkt anständig verkaufen zu können. Wenn ich einen Shop mit Drupal bauen würde (man beachte den konjunktiv) dann würde ich zu einer Agentur gehen, die mir diese Rechtsfragen abnimmt. Natürlich kann die dann auch gleich die Seite bauen, weil dass an dieser Ecke eher das kleiner Problem ist. den Commerce Guys sei dank.
Ich habe vor Jahren schon mal einen Shop mit Drupal Commerce erstellt und Ich muss sagen, wenn die Rechtsfragen nicht so komplex gewesen wären, alls super.
Du kannst mit Drupal an der Ecke alles, aber auch wirklich alles machen.
Wenn dir dann mal ein Modul fehlt, dann fragst du entweder in der Community, ob das nicht vielleicht andere auch brauchen und machst einfach einen Feature Request und wenn es keiner braucht, dann findet man immer jemand, der gegen schnöden Mammon bereit ist ein solches Modul zu programmieren.
Man kann mit Drupal sogar Pizza verkaufen, aber eben nur dann, wenn man Leute an der Hand hat, die in Sachen Datanspeicherung und Datenverarbeitung sowie E-Privacy und DSGVO was auf dem kasten haben und in der Lage sind zu bewerten über welche Funktion in Drupal welche Daten gesammelt und welche Daten bei deinen Kunden auf der Platte abgelegt werden.
Soll heißen, wenn du einen Rechtsanwalt findest, der Drupal technisch versteht und dessen Themen Datenschutz, die DSGVO und Online-Recht für Händler ist und dieser Anwalt bezahlbar für dich ist, wenn er für dich als Consultant arbeitet, dann kannst du mit Drupal einen Online-Shop bauen.
Sonst nicht. .
Wow - ganz, ganz herzlichen
am 29.08.2020 - 15:05 Uhr
Wow - ganz, ganz herzlichen Dank für die Zeit, die Du Dir genommen hast und danke für die ausführliche Antwort! :)
Das, was Du schreibst bestätigt genau das bisherige Resüme all meiner Tests und Recherchen.
Nur noch eine Frage: Du schreibst, dass Du shopify gegenüber shopware bevorzugen würdest. Dürfte ich dich noch höflichst fragen, was der Grund dafür ist? Naja - eigentlich hast Du Deine Meinung dazu ja schon zum Ausdruck gebracht. Gibt es da für Dich tatsächlich einen signifikanten Unterschied?
Der Punkt ist nur, dass ich shopware halt schon von einem Projekt kenne und shopify noch gar nicht. Da werd ich dann doch etwas nervös, ein System zu wählen, von dem man noch gar nichts weiß - auch wenn ich grundsätzlich großer Freund von learning by doing bin! :) Leider sitzt mir auch die Zeit etwas im Nacken.
LG
rockie
So hab ich das geschrieben?
am 29.08.2020 - 15:22 Uhr
So hab ich das geschrieben? Das solllte so gar nicht rüberkommen. Letzen endes kommt es immer aufs Projekt drauf an. Wenn du nur ein Produkt hast und keinen Verwaltungsaufwand willst, dann fährst du mit Shopify meiner meinung nach einfach deshalb besser, weil die Software als SAS, also Software as a Service angeboten wird. Dafür kostet sie natürlich mehr Geld. Die Community Edition von Shopware ist genau wie Drupal kostenlos und kann selbst gehostet werden. Die Probleme, die in der obigen Antwort stehen, kannst du hier aber 1 zu 1 übertragen. Anwalt, Rechtswissen, Technisches Know How. Shopify kann man nicht selbst hosten. Damit verarbeitet man auch selbst keine Daten. dass ist der eigentliche Grund für diese Aussage. Shopware ist bestimmt toll, wenn man es als Agentur anbietet oder wenn man es sich leisten kann, die SAS-Variante für 199 € im Monat zu verwenden. Für alle mit einem (noch= kleinen Geldbeutel dürfte sich das aber schwierig darstellen.
Ich kann das nur
am 30.08.2020 - 10:27 Uhr
Ich kann das nur unterschreiben, dass ein eigener Shop sich nur rentiert, wenn man sehr spezielle Geschäftsmodelle hat, die kein Mietshop abdeckt.
Da muss aber genau hinterfragt werden, ob das nicht zu speziell für die Zielgruppe (irgendeine Zielgruppe) ist.
Den Aufwand, den man für Programmierung braucht, steckt man besser in Marketing, damit man gegen die Großen bestehen kann.
Shopware, Shopify, Drupal
am 31.08.2020 - 11:47 Uhr
Wenn ich hier auch noch was beisteuern darf... ich hatte Shopware länger in der Evaluation, das Projekt kam dann aber nicht zustande.
Ich kann aber soviel dazu sagen: Shopware und Shopify zu vergleichen ist so nicht möglich. Letzteres ist ein tolles Produkt, um sehr schnell zu einem Shop zu kommen. Shopify lässt sich das aber auch sehr, sehr gut bezahlen mit Gebürh pro verkauftem Produkt.
Shopware hingegen ist (vor allem in der neuen Version 6) eine äusserst leistungsfähige Plattform geworden, die sich vielfältig anpassen lässt und hoch skalierbar ist. Sie bietet zahlreiche Funktionen, die man in Drupal Commerce über Wochen dazuprogrammieren muss, ein Beispiel ist etwa die Annahme von Bestellungen per Telefon (wünscht ein Kunde aktuell) oder das Ausspielen von Produkten auf die Google Merchant Plattform, oder ein sauberer CSV-Import, der keine technischen Kenntnisse erfordert und durch den Kunden erledigt werden kann (habe in Commerce nach wie vor Probleme mit Produktvarianten in Feeds Commerce).
Drupal Commerce ist nach wie vor eine tolle Sache, aber muss irgendwann seine Nische finden. Shopware ist nämlich im DE-Raum ein zunehmend starker Mitbewerber, gerade auch was Rechtssicherheit angeht
Der Preis von ca. 200 Euro pro Monat ist auch für meine Kunden viel, aber die Kaufversion (einmalig 2500.00) inklusive vieler Funktionen (die ich Drupal manuell erstellen muss) macht die Sache durchaus interessant, und eben keine Kommission pro Verkauf wie Shopware